Antike Bauernschränke


Der geschnitzte Bauernschrank

Zu Beginn des 19. Jh. entwickelte sich im Raum östlich und südöstlich von München eine Sonderform des Bauernschrankes, der sogenannte Irschenberger- bzw. Mangfallgauer Kasten.


Geschnitzter Bauernschrank - Antiquitäten Greinwald

Elemente des Altarbaues in Form und Farbe fanden in zahllosen Varianten Verwendung. Durch die Säkularisation wurden viele Altarkistler beschäftigungslos und suchten in der Fertigung von Möbeln neue Verdienstmöglichkeiten. Es entstanden Zahlreiche Werkstätten, die berühmtesten in Obstätt nahe Grafing, welche ganz eng verwandt mit den Erzeugnissen aus der Gegend um Bad Aibling und dem Raum um Miesbach sind.


Die Schränke sind immer zweitürig, stehen auf konischen oder gedrechselten Beinen. Die Türen sind nach oben geschwungen, daran schließt sich oben eine profilierte Gesimsleiste an, welche in Voluten ausläuft und somit einen Sprenggiebel ausbildet. Zwischen den Voluten sitzt ein kunstvoll geschnitzter, oftmals durchbrochener Aufsatz, manchmal auch ein bescheideneres Ornament. Die Türfüllungen sind mit reliefartiger Schnitzerei umfangen, es können Blattwerk sowie Ornamente und Draperien verwendet werden, die abgeschrägten Bereiche des Korpus sind gerne mit Blattwerk oder Ornamentik verziert. Es kommen bemalte und naturbelassene Möbel vor, dies war dem Zeitgeschmack aber auch dem Geldbeutel des Auftraggebers geschuldet, nach 1850 verschwand die farbenfrohe Marmorierung und es überwiegt nun bräunliche Lasurmalerei.

Geschnitzter Bauernschrank - Antiquitäten Greinwald